Über den Verein
Der Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts – DFI e. V. ist Initiator für das Deutsche Fotoinstitut in Düsseldorf. Ausgangspunkt dieser Initiative sind Überlegungen zu einem Kompetenzzentrum für Fotografie, die maßgeblich seit dem Jahr 2009 von Düsseldorfer Fotokünstler:innen vorangetrieben wurden. Ihr Austausch über die aus ihrer täglichen Arbeit mit der Fotografie gewonnenen Erfahrungswerte und ihr Bewusstsein für die vielfältigen Herausforderungen, die mit dem Medium einhergehen, haben zu der Gründung dieses auf einer Künstlerinitiative basierenden Vereins geführt. In der Zusammenarbeit mit kooperierenden Expert:innen hat der DFI e. V. infolgedessen die Konzeption für ein Deutsches Fotoinstitut in Düsseldorf ausgearbeitet. Der Verein sieht sich damit als Impulsgeber der Debatte um ein nationales Fotoinstitut.
Der DFI e. V. arbeitet eng mit der Landeshauptstadt Düsseldorf zusammen und kooperiert seit 2021 mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln in Zusammenarbeit mit Max Becher, Leiter des Studio Bernd & Hilla Becher Kunstarchiv Kaiserswerth, der Kunstakademie Düsseldorf, dem Jaques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett in Basel sowie mit dem Depot Boijmans Van Beuningen in Rotterdam. Zentrales Anliegen und Vorhaben dieser wachsenden Kooperationsgemeinschaft ist der Aufbau eines internationalen Kompetenzzentrums für Fragestellungen zur Fotografie. Dieses neu zu gründende Institut sieht vor, den Wert der Fotografie als Kulturgut nachhaltig herauszuarbeiten und zu erhalten.
Zusammen mit seinen Kooperationspartnern möchte der Verein damit ein Bewusstsein für das Medium in all seinen Existenzformen schaffen: Konkret sollen neue Denkansätze gefördert und Strategien entwickelt werden, die – in Theorie und Praxis – einen den zeitlichen Anforderungen entsprechenden Umgang mit Fotografischem und die Nachhaltigkeit des Mediums betreffen.
Das Deutsche Fotoinstitut wird in diesem Sinne als ein physischer Ort und als digitale Plattform der konstitutiven Teilhabe verstanden: Vor dem Hintergrund eines durch weitreichende Kooperationen geleiteten Netzwerks entwickelt sich ein länderübergreifendes Kompetenz- und Forschungsnetzwerk, das nationale und internationale Akteur:innen zusammenbringt und einen transdisziplinären Austausch anregt und trägt – auf künstlerischer, (bild-)wissenschaftlicher, medientechnischer, archivarischer, restauratorischer, ökonomischer, kuratorischer wie auch öffentlich rezipierender Ebene. Auf diese Weise soll Bestehendes fachgerecht bewahrt, etablierte Strukturen gestärkt und zu einer kontextualisierten Weiterentwicklung des Mediums beigetragen werden. „Eine auf fotografischen Werken basierende Erinnerungskultur verbindet sich hier eng mit Forschungsvorhaben, die in die Zukunft gerichtet sind. Ein wesentlicher Ausgangspunkt dabei ist der Mensch: Keine Fotografie existiert ohne Autor:in. Intention und Motivation sind stets Teil des Bildes. So stehen Algorithmus, C-Print, Abzug, Rahmen, Sammlung oder Vor- und Nachlass immer in Beziehung zu Individuen, Werkstätten und Ateliers, deren Wissen und Erfahrung in der institutionellen Aufbereitung individuell mitgedacht und eingebunden werden müssen“1, so der DFI e. V.
Basis und Essenz für die Auseinandersetzung mit der Konzeption eines Fotoinstituts sind Austausch, Vernetzung und Dialog. Vor diesem Hintergrund bietet der DFI e. V. in Kooperation mit der Landeshauptstadt Düsseldorf im Jahr 2022 die Veranstaltungsreihe Towards Photography an: In dieser werden wesentliche Themen der Fotografie zur Diskussion gestellt, die den Aufbauprozess des Deutschen Fotoinstituts begleiten.2
Towards Photography ist ein offenes Format und versteht sich als ein Forum des Diskurses zwischen Künstler:innen, Theoretiker:innen, Wissenschaftler:innen, Autor:innen, der lokalen Kunst- und Kulturszene sowie der interessierten Öffentlichkeit. In Gesprächen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen, die sowohl vor Ort in Düsseldorf als auch online stattfinden, ermöglichen die Veranstaltungen einen direkten Austausch miteinander.
Welche Fragen werden an das zukünftige Fotoinstitut gerichtet, welche Bereiche des kulturellen Lebens partizipieren? Welche Ansprüche stellt die Fotografie – jenseits konventioneller Gattungsgrenzen – an eine solche Institution? Wie definieren sich Archive und wie kann lebendiges Wissen durch sie erzeugt werden? Und welche Vermittlungsformen braucht das Medium Fotografie?
Alle Veranstaltungen werden über eine digitale Plattform vermittelt und dokumentiert. Die Veranstaltungsreihe findet von Mai bis
Oktober 2022 im Salon des Amateurs in der Kunsthalle Düsseldorf statt.
Als kooperierende Bildungseinrichtung wird die Kunstakademie Düsseldorf das Seminar Fotografische Sammlungen in der künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Praxis. Befragungen vor Ort anbieten, welches für Studierende der Kunstakademie Kolloquien, Workshops sowie Atelier- und Institutionsbesuche vorsieht. Das Seminar wird die erste Veranstaltung zwischen den Kooperationspartnern DFI e. V., der Kunstakademie Düsseldorf und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, sein.
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